Schon lange wieder zurück aus dem fernen Land am anderen Ende vom grossen Teich, habe ich es endlich geschafft, ein Paar mehr Bilder hochzuladen. Natürlich ging der Urlaub genauso feuchtfröhlich weiter wie ich es noch im letzten Blog geschildert habe. Leider hat mich mitlerweile die Liebe Arbeit wieder eingeholt. Und ehe man es sich versieht, ist man schon mitten in den Diplomvorbereitungen.

(Es folgt eine kurze Fortsetzung dessen, was passiert ist…)
Nach den Silvester-Festivitäten sind wir dann von Montreal nach Shawinigan aufgebrochen, das Wintersportprogramm starten. Da das Wetter in Richtung Schnee tendierte, lag auch dementsprechend viel. Ich habe mir sagen lassen, dass es für Kanada garnicht so unüblich ist das es im Winter schneit wink Beste Vorraussetzungen also für den Wintersport.

Krass gekürzt: Eis-Hockey, Rodeln, Snowboarden, Schnee-Rugby, viel Bier, Quebec, grösstes Einkaufszentrum Ostkanadas, Flughafen, Prag, Stuttgart, Arbeiten…
Natürlich hab ich noch viel mehr zu erzählen, aber ich will ja nicht schon alles verraten wink

Die erste Arbeitswoche war so vom Jetlag überschattet, dass ich das Gefühl hatte, ich könnte den ganzen Tag schlafen. Zum glück hat sich irgendwann Jemand mal die Gleitzeit einfallen lassen. Da ist es dann kein Problem einfach mal früher von der Arbeit abzuhauen (und auszuschlafen).

So und da auf Arbeit ja bekanntlich selten spannendes passiert…

Unsortiert

…oder “Silvester auf kanadisch”. Der bisherige Tourplan besagt Montreal – Cowansville – Montreal und zaehlt unzaehlige Liter kanadischen Biers als Spur der Zerstoerung. Und der Beweis das ich wirklich in Kanada bin, es gibt wiedermal keine Umlaute auf der Tastatur.

Dieses Jahr Silvester steht grosses auf dem Plan. Silvester Feiern auf kanadisch, genauer gesagt auf Quebecisch. Das erste mal im Flugzeug unterwegs war natuerlich die Nervositaet ziemlich gross, es hat sich dann aber doch alles als viel angenehmer herrausgestellt. Das einzige negative am Fliegen bisher war der Landeanflug in Montreal wegen dem unangenehmen Druck auf den Ohren und der anschliessende Kilometer lange Marsch durch den Untergrund des Flughafen Montreal – Trudeau, denn da wird gerade kraeftig umgebaut.

Der Anschluss an die “Reisegruppe” hat auch reibungslos funktioniert. Nach Abschluss aller formalitaeten am Flughafen hat mich
Philippe, sein Bruder, sein Bruder seine Freundin und sein Bruder seine Freundin ihre Mutter abgeholt. (fuer das viele schlechtes deutsch heute morgen bitte ich um verzeihung wink ) Doch kaum im kuehlen Montreal angekommen hat mich gleich der JetLag erwischt und ich hab erstmal nen halben Tag geschlafen.

Am Naechsten Tag stand erstmal typisch kanadisches Fruehstueck auf dem Speiseplan. “Putzin” spricht man es, wie man es schreibt muss ich erst noch herrausfinden. Eine kleine Tasse Pommes Frites mit Kaese und barbequeaehnlicher Sosse. Dazu (instant) Kirschsaft und HotDogs. Macht megasatt und auf Dauer auch warscheinlich megadick, es ist also nicht geeignet um jeden Morgen gegessen zu werden.
Danach stand erstmal eine kleine Montreal Erkundungstour auf dem Plan.

Der franzoesische Teil Kanadas ist komplett im viktorianischen Stil gebaut, so scheint es zumindest auf den ersten Blick. Es werden sogar die unteren Stockwerke von Hochhaeusern mit viktorianischen Fassaden verkleidet. (Bestes Beispiel: Chateau de Sex wink )
Ansonsten ist Montreal ziemlich gross und bilingual, dass heisst man kann mit saemtlichen Leuten sowohl englisch als auch franzoesisch sprechen, wenn man franzoesisch sprechen kann.
Am Abend stand dann die erste Lektion in Kanadischen Biegeschmaeckern auf dem “Speiseplan”. Und am naechsten Abend sollte mir sogar wieder ein alter bekannter ueber den Weg laufen.

Am folgenden Tag sind wir dann mit der (oben bereits verwandschaftlich erwaehnten) Mutter von Andrea (oben bereist erwaehnte), Freundin von Louis (oben bereits erwaehnter), Bruder von Philippe nach Cowansville gefahren, ca 1h mit dem Auto von Montreal entfernt. Und hier haben wir, um der alten Zeiten wegen, dann wieder ein lustiges KartenTrinkspiel gespielt mit Namen “F**K YOU”, an dessen Regeln sich die Leser des Frankreichblogs vielleicht noch erinnern koennen. Dieses Spiel sollte mich dann weiterverfolgen, fast wie ein Fluch.

Da das Wetter schlechter wurde, es wurde waermer und es schneite nicht, war auf den Skipisten zu und wir sind auf einen kleinen Rodelhuegel ausgewichen. Man fuehlt sich sofort wieder an die eigene Kindheit erinnert. Und an die blauen Flecken, die man sich ganz schnell bei rasanter Abfahrt geholt hat.
Am Abend nochmal einen kleinen Abstecher in eine typisch kanadische Shoppingmal, die wider erwartens gar nicht so uebertrieben gross ausgefallen ist, wie man es vielleicht aus Amerika kennt.
Danach weiss ich nur noch, dass wir wieder um diesen Kartentisch rumsassen. Dass naechste an das ich mich wieder erinnere ist, dass wir zur “Ausnuechterung” mitten in der Nacht zu einer Tim Hortons Filiale aufgebrochen sind die wir dann unsicher gemacht haben. Bei Tim Hortons gibt es Kaffe, Cappuchino, Donuts, Sandwitches usw.

Nach unserem quasi selbstproduziertem Jetlag wurde der Tag vor Silvester ersteinmal ruhig angegangen. Wir (Philippe, Andrea, Louis und ich und die 2 Hunde die nicht Menschenscheu, sondern Maennerscheu sind) hatten ein ganzes Haus fuer uns alleine und haben es den ganzen Tag nicht verlassen. Zeit mal ein Blick auf kanadisches Kabelfernsehen zu werfen. Mit ueber 300 Kanaelen ist es unmoeglich da den Ueberblick zu behalten. Diesmal wurde der Abend Alkoholfrei beendet bei einer Runde MarioParty3.

Silvester war in Montreal geplant, dass heisst wir haben uns wieder alle ins Auto gesetzt und sind wieder in die Grossstadt rein. Am Abend dann sind wir in einen Nachtclub, in dem von einer LiveBand typische Quebecische Musik gespielt wurde. Zum Glueck waren auch einige internationale Klassiker dabei, da habe ich wenigstens jedes 4. Lied mitsingen koennen. Die franzoesisch-kanadische Volksmusik hoert sich ein bischen an wie typisch schottische Musik, nur ohne Dudelsack.
Ein bischen ungewohnt war, dass man in Kanada komplett ohne Feuerwerk feiert, zumindest gab es Wunderkerzen. Und puenktlich um Mitternach hat sich anscheinend der ganze Club gegenseitig “Bonne Anne 2005” gewuenscht, ich hab keine Ahnung mehr wievielen Leuten ich die Hand geschuettelt habe. Und natuerlich hat das neue Jahr angefangen, wie das Alte aufgehoert hat: Mit einem kleinen Kartenspiel.

Die restliche Planung ist genauso Spontan wie die bisherige. Heute werde ich mir wohl nochmal Montreal anschaun und morgen geht es dann mit dem Bus nach Shawinigan. Ich hoffe das es wieder anfaengt zu schneien, denn die Gelegenheit zum Snowboarden waere in Shawinigan guenstig.
Wenn ich eine ruhige Minuten finden sollte, dann lade ich noch ein Paar Fotos hoch.

Unsortiert