Rosalie Henke: Mobil erreichbar sein

Bereits in Deutschland hatte ich mich mit dem Mobilfunksystem in Amerika auseinandergesetzt. Da das Land so groß ist und stellenweise auch gar nicht oder nur sehr spärlich besiedelt, gibt es nicht überall Mobilfunknetz. Auch das uns auch Deutschland bekannte und auch heißgeliebte Prepaidsystem und die sehr günstigen Datentarife sind hier weitgehendst unbekannt oder sehr teuer.
Hier ist es nach wie vor üblich, einen 12- oder 24-Monats-Vertrag mit einem speziellen “Plan” abzuschließen, der dann x Airtime Minutes und x FreiSMS und je nachdem noch x MB oder wenn man Glück hat GB Daten enthält. Eine weitere Besonderheit bei den Airtime Minutes (Freiminuten) ist, dass sie auch verbraucht werden, wenn man kostenlose Nummern anruft oder angerufen wird. Dafür sind aber die Anrufe in Mobilfunknetze gleich teuer wir ein Anruf ins Festnetz der jeweiligen Stadt, die man anrufen will. Es gibt keine speziellen Handyvorwahlen wie bei uns, sondern je nachdem in welcher Stadt man die Karte aktiviert, bekommt man aus dieser Stadt eine Nummer mit entsprechendem Vorwahlbereich.
Da wir in Colorado Springs unsere SIM Karten aktiviert haben, haben wir von unserem Provider Simple Mobile die Vorwahl 719 bekommen.
Ein weiterer Unterschied zum europäischen Mobilfunksystem ist, dass es hier manche Provider gibt, die SIM Karten verwenden, und bei denen man dann sein Telefon mitbringen kann (Bring your own phone = BYOP) wie zum Beispiel AT&T und T-Mobile (ein Ableger der Deutschen Telekom, der aber neulich von AT&T aufgekauft wurde). Andere Provider arbeiten im CDMA-Funknetz (die größten hier sind Verizon und Sprint) und hier wird nicht eine SIM Karte akiviert, die dann in jedem beliebigen anderen (SIM-Karten-fähigen) Handy benutzt werden kann, sondern im CDMA-Funknetz wird das Handy aktiviert.
Da wir iPhones aus Europa haben, war klar, dass wir uns SIM-Karten kaufen werden. Nach ein paar Monaten Recherche u.a. auch dank dem Pay as you go SIM Wiki hab ich dann bereits in Deutschland über eBay zwei SIM-Karten von Simple Mobile bestellt.
Da in unsere iPhones nur Micro SIM-Karten passen, hab ich die Schablone aus Deutschland mitgebracht und die erste SIM-Karte zugeschnitten. Leider um 180 Grad verkehrt und als wir es dann gemerkt haben, war schon so viel von der Karte ab, dass sie im iPhone nicht mehr erkannt wurde. Aber immerhin haben wir dann Michaels Karte richtig zugeschnitten (okay, ER hat das dann gemacht) und so konnten wir dann schonmal eine Karte über die Webseite aktivieren, indem wir den Plan auswählten und gleich mit Kreditkarte bezahlten und waren mobil erreichbar.

Nach dem Besuch beim SSA Office haben wir dann in einem der Mobilfunkläden in Colorado Springs eine neue SIM-Karte für mich gekauft und direkt zuschneiden und aktivieren lassen. Yey, “endlich” wieder mobiles Internet!

Wir haben uns übrigens beide für den 60$ Plan entschieden, bei dem Anrufe, SMS (auch nach Deutschland!) und alle Daten für einen Monat enthalten sind. Auf unserer Kredikartenrechnung ist der Posten auch direkt erschienen, aber dank des guten Kurses zahlen wir nur etwas mehr als 40 Euro dafür.
Wie man uns in dem Mobilfunkladen sagte, sei der Anbieter der Günstigste wenn wir ein unlimitiertes Datenpaket ohne Vertrag wollten.
Mal abwarten, ob es im September schon etwas anderes gibt, wenn wir dann entgültig umgezogen sind.

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