Michael: iPhone Offline

Ein Selbstexperiment: Einen Monat lang den mobilen Datenzugriff auf das EDGE bzw. UMTS Netzwerk unterbinden. Über die im Cydia-Store verfügbare iPhone Firewall habe ich einen Monat lang Funkverkehr, der nicht über das WLAN stattfand, unterbunden. Wenn man zum Beispiel auf dem regelmäßigen Weg zur Arbeit an ein oder zwei WiFi-Hotspots vorbeikommt, dann ist das gerade noch erträglich, aber ein Offline iPhone macht sonst kaum Spaß. Man kastriert das Gerät natürlich um genau die Funktion, die es so faszinierend macht.

Gowalla/Foursquare/Google Latitude

Außer Haus ist man auf öffentliche WLANs bzw. kostenlose Funk-Zugriffs-Punkte angewiesen. Die Granularität der einzelnen Punkte, gerade bei Latitude, wird dadurch sehr sehr grob. Die Highscore-Jagd bei Foursquare kann man auf jeden Fall vergessen. Keine Chance mit Offline iPhone.

PingChat/Boxcar/Prowl

Kurznachrichtendienste, die auf Apples Push-Notification-API aufsetzen, verkommen zur auffallenden eMail, die sich sofort meldet, wenn mal ein Freifunk in der Nähe ist. Der unmittelbare Charakter geht dabei vollkommen verloren.

Twitter/Facebook

Twitter bietet die Möglichkeit, alle spontanen Tweets, wie bei eMail, in einer Outbox zu speichern, und sendet diese ab, sobald man wieder mit dem Internet verbunden ist. Die Zeitnähe ist allein vom Abstand zum nächsten Funknetz bestimmt. Bei Facebook passiert hingegen nichts. Man kann zwar alte Beiträge noch nachlesen, sonst ist die Facebook App Offline aber komplett nutzlos.

Reeder

Offline Lesen ist nicht so das große Problem. Hier schränkt das Offline iPhone auch nicht so stark ein. Gerade bei Reeder, von Silvio Rizzi, kann man, bei verfügbarem Funknetz, die neuen Artikel synchronisieren und auf das Gerät runterladen und dann auch unterwegs konsumieren. Die gleiche Funktion bietet auch Instapaper an.

Instapaper

Leider funktioniert die Instapaper API nur bei einer verfügbaren Internetverbindung. Aufrufe aus der Twitter oder Reeder App verpuffen im Leeren. Den Instapaper Account kann man Offline nicht mit Inhalt füllen.

Als nächstes werde ich, ebenfalls über Firewall-Regeln, den Zugriff auf das mobile Internet nur bestimmten Apps gestatten. Zuallererst werde ich PingChat! dafür freischalten, da ich nur wirklich sehr schwer auf den Kurznachrichtendienst verzichten konnte und mich sogar beim gehäuften SMS schreiben erwischt habe, ein für mich nicht erstrebenswerter Zustand.

iPhone Offline

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Der RockMelt Browser hat sich “social browsing” ganz groß auf die Fahne geschrieben. In der Standardinstallation wird er mit Twitter und Facebook integration ausgeliefert. Diese Integration geht etwas über die Standard-Chrome-Plugins hinaus, trotzdem lässt sich der Browser mit den sogenannten Chrome Extensions erweitern. Dadurch wird er sogar geo-sozial.

In die Plugin-Riege hat sich bei mir als erstes Gowalla eingereiht, weil es das am weitesten verbreitete geo-soziale Netzwerk in meinem Freundeskreis ist. Mit der Gowalla-Extension zeigen kleine Pop-Ups, wann jemand bekanntest eingecheckt hat. Leider wird das Symbol der Erweiterung in RockMelt nicht richtig angezeigt. Unter Chromium funktioniert es allerdings wunderbar.

Das zweite Plugin, ist für Foursquare. Mit diesem Plugin kann man sogar vom Browser aus direkt Check-Ins vornehmen und natürlich sich die Meldungen aus seiner Foursquare Freundesliste ansehen.

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Es gibt sie, und über ihren Sinn und Zweck wird ebenso kontrovers diskutiert, wie über Twitter oder Farmville. Die Rede ist von Geo-sozialen Netzwerken. Die Betonung liegt dabei auf der Verortung. Während man sich bei Twitter oder Facebook im großen Ganzen darauf beschränkt, ein Netzwerk zwischen mehr oder weniger bekannten bzw. befreundetet Personen aufzubauen, passiert dieser Netzwerkgedanke bei den folgenden beiden Diensten auf Basis des eigenen Aufenthaltsortes auf der Weltkugel, eben GEO-sozial.

Natürlich wird alles auch als App für bekannte und verbreitete mobile Plattformen angeboten. Auf dem iPhone zum Beispiel haben sich Foursquare und Gowalla einen vorderen Platz auf dem Homescreen erkämpft.

Beiden Plattformen ist gemein, dass man sich einen Account anlegt. Im eigenen Profil kann man sich dann an die “normalen” sozialen Netzwerke andocken. Sobald man einen Ort erreicht hat, von dem man glaubt, dass man die Welt und seine Follower darüber informieren müsste, kann man dort virtuell “einchecken”. Hier gibt es von Plattform zu Plattform kleine Unterschiede. Je nach Vorliebe wird dieses Ereignis dann auf z.B. Twitter oder Facebook oder beidem kundgetan.
Als Follower habe ich dann die Möglichkeit in unterschiedlicher Art und Weise darauf zu reagieren. Ich kann es einfach passiv “zu Kenntnis nehmen” oder sogar Kommentare darauf verfassen. Meist geht das sogar über die Plattform selbst, wenn ich dort ebenfalls einen Account habe oder aber im Facebook oder Twitter -Profil Desjenigen.
Wenn es den eigenen Aufenthaltsort mal nicht als virtuelle Entsprechung gibt, kann ich ihn ganz einfach in wenigen Schritten anlegen, kurz beschreiben und im Anschluss direkt einchecken.
Gleichgesinnte auf der gleichen Plattform werden sofort per Kurzmitteilung benachrichtigt.

Schade, dass es noch keinen einheitlichen Standard bzw. eine “Common API” für solche Dienste gibt. Jeder Anbieter funktioniert völlig autark vom Netzwerk des anderen. Wenn im eigenen Freundeskreis also beide oder mehr dieser Netzwerke vertreten sind, ist es mühselig, sich an jedem davon zu beteiligen.

In den USA scheint Foursquare stark vertreten zu sein. In Deutschland gibt es keine wirkliche Dominanz. Hier herrscht immer noch die große Angst, dass einem die Bude ausgeräumt wird, wenn man lautstark verkündet hat, dass man sich gerade nicht zu Hause aufhält.

Dieser Fall ist kürzlich in den USA eingetreten und zwar im Zusammenhang mit Facebook Places. Mark Zuckerberg möchte gerne eine große Scheibe vom Geo-Kuchen für sein Facebook ab haben. Jetzt wurde jemand ausgeraubt, weil er auf Facebook verraten hat, dass er auf bestimmte Zeit nicht zu Hause sein wird. Der/Die Räuber soll er vorher allerdings als Freunde in sein Netzwerk aufgenommen haben, so dass sich diese schon im weiten Vorfeld vom Tagesablauf ihres Opfers ein Bild machen konnten.

Gowalla

Über Gowalla habe ich den ersten Kontakt mit der Welt der “geosocial Communities” hergestellt. Darauf hin, weil es neu war, habe ich es begeistert benutzt, obwohl mir der Sinn und Zweck selbst nicht genau klar war.

Zu jedem Check-In kann ich ein Foto hoch laden. Jede meiner Aktionen können von anderen Gowalla-Mitlgiedern kommentiert werden.

Über ein “Inventory” kann ich virtuelle Gegenstände bekommen, die ich dann tauschen und liegen lassen kann, ähnlich wie das beim Geocaching der Fall ist, nur um Längen unspannender. Für manche mag dieser Sammelgedanke ein Antrieb sein.

Um mich an einem Ort anzumelden muss ich mich der Standortkoordinaten bis auf einen bestimmten Radius annähern. Wie groß dieser Radius ist, hängt von der Art des Ortes ab und wird vom Ersteller definiert. Die Spanne reicht über mehrere Meter. Gerade unterirdisch (U-/S-Bahn) funktioniert das stellenweise sehr nervend. Das ist natürlich durch das GPS Signal prinzipbedingt.

Die einzelnen Orte sind nach Kategorien unterteilt und man bekommt virtuelle Anstecker, wenn man sich besonders häufig an Orten einer bestimmten Kategorie anmeldet, z.B. Coffeeshops oder Bürogebäude.

Foursquare

Im Gegensatz zu Gowalla kommt Foursquare komplett ohne Fotos aus. Lediglich Profilbilder der einzelnen User gibt es zu sehen. Man hat auch keine Möglichkeit für direktes Feedback auf einzelne Vorgänge. Dafür sieht man, mit wievielen Personen man sich zur Zeit gleichzeitig an diesem Ort befindet.

Bei Foursquare werden keine virtuellen Gegenstände gesammelt, hier geht es um Punkte. Jeder Check-In am Tag bringt einen Punkt mehr als der vorherige. Ist man an einem Ort das erste mal, bekommt man 5 Bonuspunkte. Wenn man eine “Venue” angelegt hat, wird das mit weiteren 5 Punkten belohnt.

Wer sich häufig wiederholt am selben Ort anmeldet, wird “Bürgermeister” von diesem virtuellen Platz. Diesen Rang kann man an andere Mitglieder natürlich wieder verlieren. Die eigenen Freunde werden darüber natürlich umgehend informiert.

Für jeden Ort kann man Tipps anlegen, die zu diesem im Bezug stehen können. Etwa, dass es in der Flughafen-Lounge kostenlos WLAN gibt oder das Eis um die Ecke eine Sünde wert ist.

Starbucks gibt dem Foursquare-Bürgermeister einer Filiale, einen Rabatt auf seine Einkäufe in selbiger. Dieses System halte ich gerade für “verortete” Unternehmen für sehr interessant. Es kann natürlich sehr leicht betrogen werden aber die Community wird den Schwindel schnell mitbekommen. Das wird also nicht sehr lange funktionieren. Dies ist für mich einer der echten Anwendungsfälle für geo-soziale Netzwerke überhaupt.

Wenn man sich 50x an beliebigen Orten eincheckt oder häufig an einem mit Fotokasten, bekommt man wie bei Gowalla, virtuelle “Badges” für das eigene natürlich virtuelle Trophäen-Regal.

Anders als bei Gowalla kann ich mich über die Suchfunktion auch an Orten anmelden, an denen ich mich gerade nicht aufhalte bzw. von denen ich gerade weit entfernt bin. Das ist bei schlechtem GPS Empfang von Vorteil, weitere Anwendungsfälle sind aber sehr speziell.

Fazit

Aktuell tummel ich mich verstärkt mit Foursquare rum, weil hier der Großteil der Leute zu finden ist, für dessen Aufenthaltsort ich mich interessiere.

Gowalla mochte ich vor allem für das Foto-Feature, dass ich bei Foursquare leider etwas vermisse.

Ich wünsche mir eine Brücken-API, die es mir in irgend einer Form ermöglicht, unterschiedliche dieser Netzwerke miteinander zu verbinden.

Bei Foursquare möchte ich außerdem per eMail darüber informiert werden, wenn ich einen neuen Ort angelegt habe. Bei Gowalla enthält diese nützliche Links zum weiteren Bearbeiten der Koordinaten.

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