Gestern wurde das neue iPhone 4 vorgestellt. Richtig gelesen! Es handelte sich hierbei nicht um das für den Sommer erwartete iPhone 5. Das Neue zeichnet sich dadurch aus, dass es im CDMA Funknetz von Verizon Wireless benutzt werden kann. Damit fällt auch in den USA das Anbieter Monopol.
In den Staaten gibt es die klassische GSM/UMTS Mobilfunkinfrastruktur, wie wir sie hier in Deutschland gewohnt sind. Während sich bei uns alle Anbieter dieser Technologie bedienen und sich Netzinfrastruktur sogar teilen, versorgt AT&T die USA fast ausschließlich damit. Der große namenhafte Konkurrent Verizon versorgt seine Kunden über den CDMA2000 Funkstandart, der sich grundlegend von GSM unterscheidet, zum Beispiel werden für Mobiltelefone keine SIM-Karten benötigt, mit allen damit verbunden Vor- und Nachteilen. Das Netz erstreckt sich hauptsächlich auf Nordamerika und wenige Roaming-Partner.
Unter Anderem aus diesem Grund war es Verizon bis Gestern vergönnt, das Apple iPhone 4 seinen Kunden anzubieten, denn das Smartphone konnte sich technisch nicht mit dem Funknetz verbinden. Das hat sich jetzt geändert. Apple produziert ein iPhone 4 speziell angepasst für den CDMA Standard.
Aber das ist nicht die einzige Besonderheit, durch die sich Das Neue auszeichnet. Das Smartphone wird mit vorinstallierter Hot-Spot-Funktionalität ausgeliefert, wie man es hier zum Beispiel von Android-Mobiltelefonen kennt. Genau dieses Feature kann den Unterschied machen, dass sich das Verizon-iPhone sehr gut verkaufen wird, denn AT&T bietet diese Funktionalität nicht bzw. langt bei seinen Kunden kräftig zu, für die Nutzung der Tethering-Funktion, bei der man das iPhone als Internetmodem benutzen kann. Bis zu 5 Endgeräte sollen über diesen Hot-Spot mit Internet versorgt werden können.
Wie hoch die Bandbreite dabei sein wird, hängt natürlich vom Ausbau des Funknetzes und dem jeweiligen Empfang ab. Der verwendete Funktstandard CDMA, so wie er verbaut wurde, ist jedenfalls nicht auf der technologisch verfügbaren Höhe der Zeit. Das ist auch der Grund dafür, warum es nicht möglich ist, mit dem VeriPhone gleichzeitig zu einem laufenden Gespräch noch zusätzlich eMails zu versenden oder zu empfangen. Im GSM Netz benutzten iPhone 3G, 3GS oder 4 einfach das zweite zur Verfügung stehende Band. Es kann einen sogenannten Handover geben, bei dem die verwendete Funktechnologie für das aktuelle Gespräch gewechselt wird, damit ein Datenkanal zur Verfügung steht. Der Telefonierende bekommt davon im Regelfall nichts mit. Dann steht der Datenkanal zur freien Verfügung. Im CDMA-Netz gibt es eine ähnliche Funktionalität, namens EVDO. Beim vorgestellten Modell hat man sich die zusätzlichen Chips anscheinen aber gespart, deswegen steht keine Ausweichmöglichkeit während eines Telefonats zur Verfügung. Diese Funktionalität kann mit einem eventuellen neuen Verizon iPhone 5 Modell dem Kunden angeboten werden. Ein Schelm wer böses/Kommerz dabei denkt. Das erinnert an das vor Jahren vorgestellte erste iPhone (Classic) Modell.
Süffisantes Detail am Rande: Die Konstruktion der Antenne wurde so weit abgeändert, dass diesmal der Death Grip an der gewohnten Stelle und damit vielleicht aus Versehen, nicht mehr möglich ist.
Tarifpreise wurden bisher noch nicht genannt. Ob die Hot-Spot Funktion dabei extra bezahlt werden muss ist auch nicht eindeutig festgestellt. Ab dem 10. Februar soll die neue Hardware auf dem amerikanischen Markt angeboten werden. Viel interessanter ist jedenfalls das jüngste Gerücht, dass der persönliche Hotspot mit dem nächsten iOS Update auch allen anderen iPhone-Benutzern zur Verfügung gestellt werden soll. Damit würde eine populäre Anwendung aus der Jailbreak-Szene überflüssig werden. Die MiWi-Hotspot App muss dort nämlich für weiteres Geld zusätzlich erworben werden. Ebenfalls ungeklärt bleibt die Frage, ob im nächsten iPad Modell ebenfalls CDMA Einzug halten wird. Dann müsste Verizon das Tablet nicht mehr in Kombination mit einem Mifi-Hotspot anbieten, damit es mobil benutzt werden kann.

Es ist außerdem vielleicht nicht besonders schlau gewesen, Verizon den HotSpot vorstellen zu lassen, da dieser seinen Dienst quittieren muss/wird, sobald das iPhone angerufen wird. Den GSM iPhones kann diese “Peinlichkeit” erspart bleiben, da sie theoretisch das WLAN und Internet munter weiter verteilen könnten, während as iPhone angerufen wird.