Rosalie Henke: Konsulatstermin

Wir waren heute um kurz nach halb 8 am Konsulat in Frankfurt und haben uns da erst mal in die Schlange gestellt. Es gibt vor dem Konsulat zwei Schlangen: Non-Immigrant-Visa und U.S. Citizen. Wir haben uns an der linken Schlange angestellt, weil ich mich irgendwie ob des Begriffs “U.S. Citizen” nicht getraut hatte, mich an der rechten Schlange anzustellen. Das müsst Ihr aber machen, weil es ja um kein Non-Immigrant-Visa geht, sondern weil Ihr dort immigrieren wollt.
Jeder, der an dem Tage einen Termin hat, steht auf einer Liste, also auch nachgemeldete Ehepartner, die nicht auf der Einladung standen (die Unterlagen müssen aber schon in Frankfurt beim Konsulat eingegangen/nachgemeldet worden sein).

Nachdem wir ein Ticket mit zwei Abschnitten bekommen haben, auf der unsere Nummer für die weitere Abwicklung an diesem Tag stand (W612), ging es an die Schlange für die Sicherheitsprüfung. Dabei wird man, wie am Flughafen, durch einen Metalldetektor geschickt und die Jacken etc. in einer Box durchleuchtet. Es gelten auch die gleichen Regelungen wie am Flughafen: keine Flüssigkeiten etc. Zudem darf man keine elektronischen Geräte mitnehmen, dazu zählen neben Handies, MP3 Playern und USB-Sticks auch alle anderen batterie- oder solarbetriebenen Geräte und es steht bereits vor der ersten Schlange und auch ganz groß auf der Webseite des Konsulats. Das hat aber nicht verhindert, dass Anstehende nochmal zum Auto mussten bzw. nochmal während der Kontrolle weggeschickt wurden um sich ihrer Gerätschaften zu entledigen.
Wir waren gegen 8 Uhr an der Reihe bei der Sicherheitskontrolle und auch, wenn Ihr Euren Termin um 8 habt und dann noch nicht im Konsulatsgebäude seid: keine Panik, das zieht sich eh noch etwas.
Um ca. viertel nach 8 waren wir dann im Hauptgebäude und da hieß es erstmal Warten (die ganze Lotterie ist ja ein einziges Warten). Wie bei der Zulassungsstelle oder auf dem Arbeitsamt werden die verschiedenen Nummern aufgerufen. Zuerst ging es für uns um kurz vor 9 an den Schalter 23, wo uns die sehr nette Dame erstmal lobte, weil wir schon das Medical fertig hatten, unsere zuvor eingereichten Unterlagen vollständig waren und wir Passbilder hatten, die genau den Vorgaben entsprachen. Sie sagte, das käme wohl nicht so oft vor.
Dann bekamen wir ein Blatt, das der Gewinner zu unterschreiben hatte, auf dem nochmal die Gründe aufgeführt waren, die einen aus der Lotterie ausschließen können (keine/zu geringe Schulbildung, Kinder/Ehepartner nicht angegeben, generell falsche Angaben auf dem Formular, mehrfache Teilnahme an der Lotterie in einem Jahr). Man solle nur zum Medical gehen und die Visumsgebühren bezahlen, wenn man sich sicher sei, dass man nicht gegen diese aufgeführten Regeln verstoßen würde, denn wenn man erstmal bezahlt habe, bekämen man das Geld nicht (auch nicht teilweise) zurückerstattet. Okay, das unterschreiben und dann noch ein blaues Blatt, auf dem aufgeführt war, in welcher Reihenfolge man die Dokumente zu ordnen habe. Der Gewinner muss zu allererst seinen Schulnachweis vorzeigen, danach folgt die Geburtsurkunde, die Heirats- oder Scheidungsurkunde, das polizeiliche Führungszeugnis und der Nachweis über die finanziellen Mittel. Nachdem das sortiert ist, gehts zum Bezahlen des Visums.
Bezahlt wird einen Stock weiter oben (Treppe ist neben dem Eingang des Gebäudes) am Schalter 38. Insgesamt sind es 819 Dollar bzw. nach dem momentanen Umrechnungskurs 1:1,20 (er würde nur alle paar Wochen aktualisiert werden) haben wir heute 672 Euro pro Person gezahlt. Da ich (nach dem momentan gültigen Umrechnungkurs von 1:1,37) aber etwas zu wenig Euro dabei hatte, hat mir der nette Kassierer angeboten, Teilpositionen in Euro und den Rest in Dollar oder mit Kreditkarte zu zahlen. Achtung bei Zahlungen mit Kreditkarte: da die Server, über die die Abbuchung geht, in Amerika stehen, werden Euch Auslandsgebühren (in der Regel 1,5%) berechnet. Daher am besten genug Bargeld dabei haben (ist bei dem derzeitigen Dollarkurs eh absolut empfehlenswert, wer weiß, wohin der in nächster Zeit geht…).

Nach dem Zahlen wurden wir gegen 9 Uhr an den Schalter 19 gerufen, dort wurden unsere vorsortierten Unterlagen kontrolliert, das Original und jeweils eine Kopie wurden einbehalten. Dann mussten wir noch ein Foto dazu geben.
Wir mussten dann noch einen A4-Umschlag mit unserer Anschrift beschriften und mit 4,25 Euro frankieren, darin werden uns dann die Unterlagen für die Immigration sowie die Pässe mit den Visa zugeschickt.
Der nette Herr sagte uns noch, dass das Visum sechs Monate gültig sei, wann wir denn einreisen wollten und wenn es knapp werden sollte, ob sie es nicht erstmal noch im Konsulat liegen lassen und uns erst im November zuschicken sollten, damit die Visa länger gültig wären und wir noch genug Zeit bis zur Aktivierung hätten. Aber da der normale Ablauf für uns okay war und wir es in den sechs Monaten mit der Einreise auch gut hinbekommen sollten, lassen wir uns die Pässe dem normalen Ablauf nach zuschicken.
Nachdem alles kontrolliert und alle unsere Fragen beantwortet wurden, haben wir den “Welcome to the United States – A Guide for New Immigrants” bekommen und mussten wieder warten.

Der letzte Schalter an diesem Tag war dann Nummer 17. Um ca. 10:30 Uhr ging der Konsul (vermute ich mal, da an den beiden anderen Schaltern immer gesagt wurde, dass wir am Ende noch ein Gespräch mit dem Konsul haben werden) mit uns nochmal die Unterlagen durch.
Uns wurden die Fingerabdrücke an einem Scanner abgenommen, den man vom Beantragen des Passes kennt, man bekommt also keine dreckigen Fingerspitzen. Zuerst war die linke Hand dran, vier Finger, dann die rechte, vier Finger und zum Schluss noch beide Daumen zusammen. Hat funktioniert, die Kontrollampe hat immer geleuchtet.
Dann wurden die Dokumente nochmal durchgegangen. Da mein Mann ‘nur’ seine Bachelor Urkunde, aber nicht sein Abiturzeugnis dabei hatte, fragte der Konsul hier nochmal nach, aber er war dann auch der Meinung, dass der Bachelor (und die Unizulassung) ja nur mit Abitur möglich sei. Eventuell könnte hier nochmal eine Nachfrage kommen, aber für den Fall ist es ja mit Einreichen des Abizeugnisses dann getan.
Der Konsul fragte dann, was wir in den Staaten machen wollten, wie oft wir schon dort gewesen waren, wie oft wir schon an der Lotterie teilgenommen hätten und sagte dann am Ende, “looks good, you will receive your visa in mail within the next one or two weeks“. Auch, dass wir nochmal informiert würden, wenn noch was ausstehen würde und er uns das Visum nicht garantieren könnte, weil er es bei keinem kann, aber soweit er es einschätzt, sieht es für uns gut aus.

Um 10:51 waren wir dann draußen und nun warte ich ganz erleichtert auf die Post. Mein Mann ist etwas enttäuscht, dass es nun schon wieder ans Warten geht, aber ein Ende ist ja absehbar.

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Rosalie Henke: Medical [check]

Wir waren heute morgen die zweiten beim Arzt und es ging eigentlich recht fix. Um kurz vor 8 waren wir da, um kurz nach 9 schon wieder draußen. Ich kann mir aber vorstellen, dass es etwas später länger dauert, wenn die Leute, die den Konsulatstermin am Morgen haben, dann alle dort sind.
Wir haben zuerst den Bogen mit den Fragen nach Vorerkrankungen, Krankenhausaufenthalten etc. ausgefüllt, wurden dann noch von der Arzthelferin nach unseren persönlichen Daten, Größe und Gewicht gefragt, bekamen eine CD fürs Röntgen später und haben pro Person 140 Euro bezahlt.

Dann ging es zwei Stockwerke runter in den Keller zum Röntgen und zur Blutuntersuchung, dort mussten wir auch eine Urinprobe abgeben und nachdem wir Blut abgenommen bekommen haben und die CD zurückerhalten hatten, ging es wieder in den ersten Stock zur ärztlichen Untersuchung.

Normales Abhören des Oberkörpers, Blutdruckmessen, Zahlen von einer Tafel aus ca. 5 m Entfernung ablesen und dann noch die Frage, ob ich bereits als Kind Windpocken gehabt hätte. Das konnte ich mit ‘ja’ bestätigen und daher brauch ich die Windpockenimpfung nicht mehr zu machen. Masern, Mumps und Röteln fehlt mir aber noch, da geh ich morgen Nachmittag zum Nachimpfen noch zu meinem Hausarzt.
Einen Hörtest hat er, soweit ich das mitbekommen habe, nicht gemacht.

Danach sind wir gleich zum Konsulat gefahren, da meine nachgereichten Unterlagen nach Kentucky nicht nach Frankfurt weiter geschickt wurden, total super :/ Daher stand ich auch nicht auf der Einladung mit drauf.
Bei einem kurzen Telefonat stellte sich heraus, dass wir zwischen 7:30 und 11 Uhr die Unterlagen persönlich vorbei bringen könnten.
Wir sind dann ins Konsulat und nach dem Securitycheck wurden wir an den berüchtigten Schalter 23 gerufen. Die Dame hat sich gewundert, dass wir unsere Pässe noch haben, da sie davon ausging, das wir uns im normalen Greencardprozess befinden. Wir haben dann erklärt, dass wir nur Unterlagen nachreichen, die von Kentucky aus nicht nach Frankfurt geschickt wurden, da wir heute schon beim Medical waren und das so dann gleich verbunden haben. Sie hat die Blätter dann gleich grob gesichtet, ob alle Felder ausgefüllt sind. Wir haben auf dem DS230, Seite drei die deutsche Adresse (an die auch die Benachrichtigung ging) notiert, das war aber falsch. Wir durften es dann gleich korrigieren und die amerikanische Adresse unserer Bekannten hinschreiben.

In der ersten Oktoberwoche geht es dann nochmal dahin und *hoffentlich* passt dann alles und wir bekommen unser Visum in den Pass gestempelt.

Ich muss hier extra nochmal erwähnen, dass alle Leute sehr sehr nett, zuvorkommend und freundlich waren. Die Atmosphäre im Konsulat war auch sehr angenehm,  ich hab mich absolut nicht unwohl gefühlt.

Vor uns in der Securityschlange war noch ein Paar mit amerikanischem Ausweis, die wurden am Schalter vor dem Securityhäuschen schon gefragt, ob sie elektronische Geräte dabei haben und drauf hingewiesen, dass sie alles ins Auto packen sollen. Nach der Durchleuchtung musste die Frau dann NOCHMAL ans Auto und ihr Handy und ein Parfüm wegbringen und als sie schon draußen war, hat der Beamte dann noch eine externe Wechselfestplatte oder so etwas in der Größe (könnte auch ein PDA oder ein Kartenleser gewesen sein) in der Tasche des zu ihr gehörigen Herren gefunden. An dem Punkt waren die Beamten dann leicht genervt.

Aber zu uns waren sie echt sehr sehr freundlich, besser als an jedem Flughafen. Da bestätigt sich mal wieder, dass es so aus dem Wald heraus schallt, wie man hinein schreit.

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