Letzte Woche Freitag bemerkte ich, dass mein Blog nicht mehr erreichbar ist. Dann waren auf einmal alle Webseiten auf meinem Server nicht mehr erreichbar. Und dann wurde auch keine Mails mehr bedient. Eine Ticket beim Support später war ich um die Erfahrung schlauer, dass der Server, der diese Seiten hosted, einen Hardware-Schaden hatte und die Daten deswegen umgezogen werden müssen. Man wäre schon mitten im Migrationsprozess und es würde noch ungefähr bis Samstag Abend dauern, bis alles wieder erreichbar sein sollte wie vorher.
Samstag Abend war nichts erreichbar…
Über das HyperVM Webinterface für OpenVZ Server Instanzen, habe ich bemerkt, dass die Kiste beim booten arge Probleme hat. Zusammen mit einem befreundeten Admin habe ich die Sache genauer analysiert. Nach ca. 2 Stunden hatten wir das Netzwerkinterface hochgefahren und OpenSSH laufen, damit wir uns die Sache etwas genauer anschauen konnten.
Die ehemalige Server Infrastruktur lief auf einem Gentoo Linux, mit stark an die Architektur angepassten Compiler-Parametern auf einem Pentium 4 System. Bei der Migration hat man die Instanz aber auf eine XEON basierte Architektur umgezogen. Zwischen den CPU Instruktionen einer Pentium4 und einer XEON CPU gibt es kleine aber feine unterschiede. Und ein selbst kompiliertes Gentoo Linux mag das überhaupt nicht! Das erklärte auch, warum der Großteil der Befehle und Scripte immer mit
Illegal Instruction
quittiert wurde.
Jetzt habe ich die letzten Tage meine Freizeit damit verbracht, mich durch zu ringen, die komplette Serverarchitektur von Gentoo auf Debian zu migrieren. Zum Glück sind sich beide Distributionen sehr ähnlich, so dass ich jetzt schlussendlich viel weniger Probleme habe, als zuerst angenommen. Viele Webseiten laufen schon wieder, die MySQL-Datenbank ist umgezogen, trotzdem gibt es noch viele offene Dinge. Als nächster großer Punkt steht das Mailsystem auf dem Programm. Aber dem werde ich mich widmen müssen, sobald ich etwas mehr Schlaf hatte. Auf jeden Fall bin ich beruhigt, dass nicht alles verloren ist, und ich vor allem immer fleißig Backups gefahren habe, denn die haben mir in den meisten Fällen den Arsch gerettet…
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