Es gibt sie, und über ihren Sinn und Zweck wird ebenso kontrovers diskutiert, wie über Twitter oder Farmville. Die Rede ist von Geo-sozialen Netzwerken. Die Betonung liegt dabei auf der Verortung. Während man sich bei Twitter oder Facebook im großen Ganzen darauf beschränkt, ein Netzwerk zwischen mehr oder weniger bekannten bzw. befreundetet Personen aufzubauen, passiert dieser Netzwerkgedanke bei den folgenden beiden Diensten auf Basis des eigenen Aufenthaltsortes auf der Weltkugel, eben GEO-sozial.

Natürlich wird alles auch als App für bekannte und verbreitete mobile Plattformen angeboten. Auf dem iPhone zum Beispiel haben sich Foursquare und Gowalla einen vorderen Platz auf dem Homescreen erkämpft.

Beiden Plattformen ist gemein, dass man sich einen Account anlegt. Im eigenen Profil kann man sich dann an die “normalen” sozialen Netzwerke andocken. Sobald man einen Ort erreicht hat, von dem man glaubt, dass man die Welt und seine Follower darüber informieren müsste, kann man dort virtuell “einchecken”. Hier gibt es von Plattform zu Plattform kleine Unterschiede. Je nach Vorliebe wird dieses Ereignis dann auf z.B. Twitter oder Facebook oder beidem kundgetan.
Als Follower habe ich dann die Möglichkeit in unterschiedlicher Art und Weise darauf zu reagieren. Ich kann es einfach passiv “zu Kenntnis nehmen” oder sogar Kommentare darauf verfassen. Meist geht das sogar über die Plattform selbst, wenn ich dort ebenfalls einen Account habe oder aber im Facebook oder Twitter -Profil Desjenigen.
Wenn es den eigenen Aufenthaltsort mal nicht als virtuelle Entsprechung gibt, kann ich ihn ganz einfach in wenigen Schritten anlegen, kurz beschreiben und im Anschluss direkt einchecken.
Gleichgesinnte auf der gleichen Plattform werden sofort per Kurzmitteilung benachrichtigt.

Schade, dass es noch keinen einheitlichen Standard bzw. eine “Common API” für solche Dienste gibt. Jeder Anbieter funktioniert völlig autark vom Netzwerk des anderen. Wenn im eigenen Freundeskreis also beide oder mehr dieser Netzwerke vertreten sind, ist es mühselig, sich an jedem davon zu beteiligen.

In den USA scheint Foursquare stark vertreten zu sein. In Deutschland gibt es keine wirkliche Dominanz. Hier herrscht immer noch die große Angst, dass einem die Bude ausgeräumt wird, wenn man lautstark verkündet hat, dass man sich gerade nicht zu Hause aufhält.

Dieser Fall ist kürzlich in den USA eingetreten und zwar im Zusammenhang mit Facebook Places. Mark Zuckerberg möchte gerne eine große Scheibe vom Geo-Kuchen für sein Facebook ab haben. Jetzt wurde jemand ausgeraubt, weil er auf Facebook verraten hat, dass er auf bestimmte Zeit nicht zu Hause sein wird. Der/Die Räuber soll er vorher allerdings als Freunde in sein Netzwerk aufgenommen haben, so dass sich diese schon im weiten Vorfeld vom Tagesablauf ihres Opfers ein Bild machen konnten.

Gowalla

Über Gowalla habe ich den ersten Kontakt mit der Welt der “geosocial Communities” hergestellt. Darauf hin, weil es neu war, habe ich es begeistert benutzt, obwohl mir der Sinn und Zweck selbst nicht genau klar war.

Zu jedem Check-In kann ich ein Foto hoch laden. Jede meiner Aktionen können von anderen Gowalla-Mitlgiedern kommentiert werden.

Über ein “Inventory” kann ich virtuelle Gegenstände bekommen, die ich dann tauschen und liegen lassen kann, ähnlich wie das beim Geocaching der Fall ist, nur um Längen unspannender. Für manche mag dieser Sammelgedanke ein Antrieb sein.

Um mich an einem Ort anzumelden muss ich mich der Standortkoordinaten bis auf einen bestimmten Radius annähern. Wie groß dieser Radius ist, hängt von der Art des Ortes ab und wird vom Ersteller definiert. Die Spanne reicht über mehrere Meter. Gerade unterirdisch (U-/S-Bahn) funktioniert das stellenweise sehr nervend. Das ist natürlich durch das GPS Signal prinzipbedingt.

Die einzelnen Orte sind nach Kategorien unterteilt und man bekommt virtuelle Anstecker, wenn man sich besonders häufig an Orten einer bestimmten Kategorie anmeldet, z.B. Coffeeshops oder Bürogebäude.

Foursquare

Im Gegensatz zu Gowalla kommt Foursquare komplett ohne Fotos aus. Lediglich Profilbilder der einzelnen User gibt es zu sehen. Man hat auch keine Möglichkeit für direktes Feedback auf einzelne Vorgänge. Dafür sieht man, mit wievielen Personen man sich zur Zeit gleichzeitig an diesem Ort befindet.

Bei Foursquare werden keine virtuellen Gegenstände gesammelt, hier geht es um Punkte. Jeder Check-In am Tag bringt einen Punkt mehr als der vorherige. Ist man an einem Ort das erste mal, bekommt man 5 Bonuspunkte. Wenn man eine “Venue” angelegt hat, wird das mit weiteren 5 Punkten belohnt.

Wer sich häufig wiederholt am selben Ort anmeldet, wird “Bürgermeister” von diesem virtuellen Platz. Diesen Rang kann man an andere Mitglieder natürlich wieder verlieren. Die eigenen Freunde werden darüber natürlich umgehend informiert.

Für jeden Ort kann man Tipps anlegen, die zu diesem im Bezug stehen können. Etwa, dass es in der Flughafen-Lounge kostenlos WLAN gibt oder das Eis um die Ecke eine Sünde wert ist.

Starbucks gibt dem Foursquare-Bürgermeister einer Filiale, einen Rabatt auf seine Einkäufe in selbiger. Dieses System halte ich gerade für “verortete” Unternehmen für sehr interessant. Es kann natürlich sehr leicht betrogen werden aber die Community wird den Schwindel schnell mitbekommen. Das wird also nicht sehr lange funktionieren. Dies ist für mich einer der echten Anwendungsfälle für geo-soziale Netzwerke überhaupt.

Wenn man sich 50x an beliebigen Orten eincheckt oder häufig an einem mit Fotokasten, bekommt man wie bei Gowalla, virtuelle “Badges” für das eigene natürlich virtuelle Trophäen-Regal.

Anders als bei Gowalla kann ich mich über die Suchfunktion auch an Orten anmelden, an denen ich mich gerade nicht aufhalte bzw. von denen ich gerade weit entfernt bin. Das ist bei schlechtem GPS Empfang von Vorteil, weitere Anwendungsfälle sind aber sehr speziell.

Fazit

Aktuell tummel ich mich verstärkt mit Foursquare rum, weil hier der Großteil der Leute zu finden ist, für dessen Aufenthaltsort ich mich interessiere.

Gowalla mochte ich vor allem für das Foto-Feature, dass ich bei Foursquare leider etwas vermisse.

Ich wünsche mir eine Brücken-API, die es mir in irgend einer Form ermöglicht, unterschiedliche dieser Netzwerke miteinander zu verbinden.

Bei Foursquare möchte ich außerdem per eMail darüber informiert werden, wenn ich einen neuen Ort angelegt habe. Bei Gowalla enthält diese nützliche Links zum weiteren Bearbeiten der Koordinaten.

Allesblog#community#foursquare#geotag#gowalla#social#web2.0

Michael: Formspring.me

Seit Gestern gibt es das Formspring Widget auf allesblog.de. Entdeckt habe ich es im Blog von Julian Reydt. Es geht grob gesagt darum, dass man anonym die Möglichkeit hat, Jemanden über alles mögliche zu befragen. Der befragte wiederum, hat die Möglichkeit sowohl die Frage, als auch die Antwort darauf zu veröffentlichen. (Beispiel) Man verpflichtet sich natürlich nicht dazu jeden Quatsch zu beantworten.

Allesblog#Formular#web2.0

Schon 2 Jahre alt aber wenn ihr mal 93 Minuten übrig habt, dann schaut euch mal das Vieo an. (Die ersten 60 Minuten sind die wirklich interessanteren.)

Harvard’s Berkman Center, Google, and the Family Online Safety Institute hosted this discussion featuring Professor Jonathan Zittrain previewing his forthcoming book “The Future of the Internet – And How To Stop It” with a response by Professor Larry Lessig and an introduction by Google’s own Vint Cerf.

This event took place at Google’s Washington, D.C. office on March 20, 2008.

Allesblog#enterprise2.0#web2.0

Aus meinem Intranet-Blog und deswegen auch in englischer Sprache.

I’d like to point out what a true web app has to look like and especially what not! […]

DOs & DONTs

  • do use latest W3C technology available, e.g. HTML(5), CSS(3), JavaScript, XML, AJAX
  • don’t use proprietary “de-facto”-standards like Flash, ActiveX
  • don’t use browser plugin driven technology, especially HTML5 renders many plugins obsolete
  • do drive your back end by well known engines that perform and scale well, e.g. Apache2, PHP(5.3), MySQL, PostgreSQL
  • don’t restrict clients/users by choice of browser technology, like Internet Explorer Only, WebKit Only, Gecko Only
  • don’t restrict clients/users by choice of OS technology, Windows, Linux, OSX, (think PORTABLE DEVICES!)
  • don’t try to circumvent the above by relying solely on JAVA platform
  • don’t enforce specific JAVA version. If you can’t, don’t run JAVA at all
  • don’t encourage support of obsolete/legacy browser technology, e.g. Internet Explorer Series 6 and below
  • do provied WEB API with your WEB App, e.g. RSS, Atom, JSON, REST
  • do make usability your top priority for client/user experience
  • don’t get to fancy about style. In a productive environment mostly stick to platform defaults
  • don’t anticipate any minimum screen size. YES, desktop screens mostly offer somthing larger than 1024×768. NO portable devices don’t!
  • do provide same functionality with different layout for different screen estates. (size, orientation)

If you need technical support by a 3rd party for any cornerstone of your true web app, it’s highly likely you bet on the wrong horse.
If you want to create something new fashioned, don’t use/support old fashioned tools. For example Internet Explorer 5 is from 1999. This bad boy is more than 10 years old and thus has no reason to be supported at all! IE6 is close on it’s heels (2001).
If something style related is not fully supported on every target platform (think PNG with alpha channel/transparency) it’s low priority but if something usability related is no supported by target platforms MAKE IT WORK.

to be continued…

Allesblog#enterprise2.0#web2.0

Seit über einem Jahr gibt es das Buch zu dieser Frage und erst heute ist es bei mir angekommen. Schuld daran, ist das Web2.0. Autor Jeff Jarvis spricht auf der re:publica 2010 über das German Paradox, der Beitrag landet auf Youtube, dort habe ich Ihn gesehen. Eine Google Suche nach Jeff Jarvis lieferte viel für mich interessanten Stoff, u.a. dass er ein Buch geschrieben hat. Das eBook habe ich mir direkt auf dem iPad gekauft und angefangen darin zu lesen. Das entspricht ziemlich genau der Kette bzw. dem Prinzip, wie das Internet (u.a. laut dem Autor) funktioniert. (The link changes everything)

Und obwohl ich spät dran bin, hat das Buch heute noch nichts an seiner Aktualität eingebüßt. Jeff beschreibt unter anderem, wie er selbst zum Bloggen kam. Aber er hat es nicht einfach dabei belassen. Er begann die Funktionsweise, die dahinter steht zu Analysieren. Was macht Google anders? Wie versteht Google das Internet und wie verstehen andere Firmen das Internet nicht? (Dell Hell)

Das Buch ist im Original auf englisch verfasst, es gibt eine Hörbuchvariante, gesprochen von Jeff Jarvis höchst selbst und eine deutsche Übersetzung.

Synopsis

What’s the question every business should be asking itself? According to Jeff Jarvis, it’s WHAT WOULD GOOGLE DO? If you’re not thinking or acting like Google — the fastest-growing company in the history of the world — then you’re not going to survive, let alone prosper, in the Internet age. An indispensable manual for survival and success that asks the most important question today’s leaders, in any industry, can ask themselves: What would Google do? To demonstrate how to emulate Google, Jarvis lays out his laws of what he calls “the new Google century,” including such insights as: Think Distributed Become a Platform Join the Post-Scarcity, Open-Source, Gift Economy The Middleman Has Died Your Worst Customers Are Your Best Friends and Your Best Customers Are Your Partners Do What You Do Best and Link to the Rest Get Out of the Way Make Mistakes Well ! and More He applies these principles not just to emerging technologies and the Internet, but to other industries–telecommunications, airlines, television, government, healthcare, education, journalism, and yes, book publishing–showing ultimately what the world would look like if Google ran it.The result is an astonishing, mind-opening book that will change the way readers ask questions and solve problems.

iTunes

  • Amazon Kindle für iPhone und iPad (kostenlos, AppStore)
  • What Whould Google Do? Hörbuch (20,95 €, iTunes)
  • Media Talk USA (kostenlos, iTunes)
  • BuzzMachine für iPhone (kostenlos, AppStore)

 

Und zum Schloß noch der Hinweis auf die von Jeff erwähnte Seite in seinem Blog: The penis post.

Allesblog#audiobook#blog#google#Jarvis#re:publica#web2.0